Interview Mentoring

Herzerfüllender Einsatz für Freiwillige

Im Raum Aarau haben Interessierte die Möglichkeit, sich in mehreren Integrationsangeboten zu engagieren. Neben Freiwilligen für Sprach- und Freizeitkurse, Cafés und Sportangebote, werden laufend neue Mentorinnen und Mentoren für Mentoringprojekte im Integrationsbereich gesucht. Geflüchtete und Ausländer:innen verbessern durch Mentoringprogramme ihre Deutschkenntnisse und nehmen mehr am gesellschaftlichen Leben teil. Soziale Netzwerke und bessere Sprachkenntnisse lassen mittelfristig auf weitere Erfolge hoffen, beispielsweise bei der Arbeitsmarktintegration.
Teame Berhe und Luana Gebert haben sich in einem Mentoringtandem gefunden:

Wer seid ihr? Stellt euch kurz vor.

Luana: Wir sind Luana und Teame, ein Mentoring-Tandem beim Jugendrotkreuz Kanton Aargau (JRK), das seit gut drei Jahren besteht. Teame ist 26 Jahre alt, kommt ursprünglich aus Eritrea und ist seit 2015 in der Schweiz wohnhaft. Er hat diesen Sommer erfolgreich seine Lehre als Unterhaltspraktiker EBA absolviert. Ich bin Luana, 22 Jahre, leidenschaftliche Fussballerin und in Aarau wohnhaft. Ich arbeite als HR-Assistentin.

Warum habt ihr beide euch für das JRK-Mentoring entschieden?

Teame: Ich wollte und will die Schweiz besser kennenlernen, mein Deutsch verbessern und – nebst meinem Herzenswunsch, eine Lehre zu absolvieren (was ich ja nun geschafft habe) – auch Kontakt zu Personen haben, die in der Schweiz leben.

Luana: Ich habe seit meiner Kindheit seitens meinem Gotti viel ehrenamtliche Arbeit mitbekommen und wollte nach meiner Lehre meinen Teil für die Gesellschaft leisten. Ich war für diverse Einsätze offen und da es im Mentoring immer Freiwillige braucht, habe ich diesem Projekt zugestimmt.

Was unternehmt ihr an euren Treffen?

Luana: Wir sind nicht «nur» Mentee und Mentorin, sondern auch Freundin und Freund auf platonische Weise. Wir unternehmen viele verschiedene Sachen: Wandern, zusammen kochen, Lehrstellen respektive nun Arbeitsstellen suchen, Kaffee trinken, Sport treiben und zusammen unsere Liebe zum Fussball ausleben.

Welche Höhepunkte habt ihr gemeinsam erlebt?

Luana: Mein Highlight war definitiv die Zusage mehrerer Lehrstellen für Teame, sowie die Entgegennahme seines «roten Büchlis», wie aber auch, dass ich nun einen sehr guten Kollegen in Teame gefunden habe.

Teame: Für mich war eines der grössten Highlights, als ich die Note für meine Vertiefungsarbeit, die ich zusammen mit Luana gemacht habe, erhalten habe. Ich habe eine 5.5 bekommen.

Würdet ihr anderen das JRK-Mentoring empfehlen?

Teame: Für Menschen, die noch nicht lange hier leben, ist es hilfreich, durch eine in der Schweiz ansässige Person viel erfahren zu können – sei es nun über die Kultur, die Natur oder auch deren Mindset. Für mich war es zudem sehr wichtig, dass ich durch Luana nicht nur meine Pflichten, sondern auch meine Rechte auf Augenhöhe vermittelt bekam.

Luana: Für Freiwillige kann ein solches Projekt sehr herzerfüllend sein. Man darf eine Person, die meist einen ganz anderen Hintergrund hat, kennenlernen. Zudem bekommt man auch Einblick in deren Kultur, Freundeskreis oder Küche. Für mich war es zudem immer wichtig, Teame mitzuteilen: «Mensch ist Mensch».

Das Netzwerk Mentoringprojekte Aargau, bestehend aus Projektleiterinnen und Projektleitern der Caritas Aargau, Projekt Leben & LernenJugendrotkreuz AargauWegbegleitung und der RIF Aarau, ging mit einer Standaktion anfangs September gemeinsam auf Mentorinnen- und Mentorensuche. Sind Sie auch interessiert? Wir freuen uns über Ihre Kontaktaufnahme.