Aarau.- «[Man] wünschte ferner, es möchten überall Kurse zur häuslichen Krankenpflege organisiert werden (…). Für den Ernstfall brauchen wir mehrere Tausend Krankenpflegerinnen!» Zu lesen ist dieser Wunsch 1905 im Pressebericht nach der ersten Generalversammlung des Aarauer Zweigvereins des Roten Kreuzes. Der Ernstfall, in Form des ersten Weltkrieges, sollte bald folgen, doch von den tausenden von Krankenpflegerinnen war man da noch weit entfernt.
Von 4 auf 600 in 40 Jahren
Die Ausbildung von Pflegepersonal ist nur eine der vielen Herausforderungen, der sich das Schweizerische Rote Kreuz (SRK) Kanton Aargau in seiner 125-jährigen Geschichte stellte. In den 60er-Jahren weigerte sich die Lehrerschaft im Kanton, die Gründung eines Jugendrotkreuzes zu unterstützen und beim ersten Aufruf für freiwillige Fahrerinnen und Fahrer 1973 meldeten sich lediglich vier Personen.
Seither hat sich viel verändert. Im letzten Jahr schlossen 1‘429 Personen beim SRK Kanton Aargau eine Weiterbildung im Gesundheitsbereich ab. 600 freiwillige Fahrerinnen und Fahrer sind täglich im ganzen Kanton für den Rotkreuz-Fahrdienst unterwegs. Und über 170 Freiwillige engagieren sich beim Jugendrotkreuz für benachteiligte Kinder, ältere Menschen und Asylsuchende. «In seiner Geschichte hat das SRK Kanton Aargau stets auf neue Erscheinungsbilder der Not reagiert», erklärt Geschäftsführerin Regula Kiechle diesen Erfolg.
Von Aargauern für Aargauer
Am Sonntag, 21. Mai können sich die Aargauerinnen und Aargauer beim Tag der offenen Tür auf einer Zeitreise selbst ein Bild von der Entwicklung des Roten Kreuzes in ihrem Kanton machen. Ausgerüstet mit einem persönlichen Rotkreuz-Pass entdecken sie im neuen Rotkreuz-Haus in Aarau die Dienstleistungen und Grundsätze des Roten Kreuzes. Dabei kann es gut sein, dass sie beim Verspeisen des kostenlosen Risottos neben Rotkreuz-Gründer Henry Dunant sitzen (das genaue Programm finden Sie hier).
Mit dem Tag der offenen Tür wolle man sich für den breiten Rückhalt in der Aargauer Bevölkerung bedanken, betont Kiechle. 55‘000 Mitglieder unterstützen das Aargauer Rote Kreuz heute mit einer regelmässigen Spende. Hinzu kommen Gönner, Sponsoren und natürlich die rund 900 Freiwilligen, die unersetzliche Dienste leisten. «Unsere Dienstleistungen werden nicht nur von Aargauerinnen und Aargauern genutzt, sondern auch grossenteils von ihnen erbracht», so Kiechle.
Sponsoren machen es möglich
Seit diesem Jahr zählt auch die Aargauische Kantonalbank (AKB) zu den Partnern des SRK Kanton Aargau. Als Hauptsponsorin des Jubiläums ermöglicht das lokal verankerte Unternehmen zusammen mit anderen Sponsoren den Tag der offenen Tür und weitere Jubiläumsanlässe. «Das SRK Kanton Aargau hat für die Menschen im Aargau, egal ob jung oder alt, eine grosse soziale Bedeutung», begründet Dieter Widmer, Geschäftsleitungsmitglied der AKB, die Unterstützung seiner Bank. «Die Mitarbeitenden und freiwilligen Helferinnen und Helfer setzen alles daran, um den Menschen, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen, den Alltag zu erleichtern. Ein solches Engagement unterstützen wir gerne.»
Die Tag der offenen Tür des SRK Kanton Aargau findet am Sonntag, 21. Mai von 10 bis 16 Uhr im Rotkreuz-Haus an der Buchserstrasse 24 in Aarau statt. Das genaue Programm finden Sie hier.
