Aarau, 10.04.2019
Es ist Montagmorgen, kurz nach 10 Uhr. Der pensionierte Werner Gassmann aus Würenlos könnte nun gemütlich einen Kaffee trinken oder seinen Hobbys nachgehen. Stattdessen sitzt er im Wartezimmer eines Aarauer Arztes und löst Kreuzworträtsel. Seit einem Jahr fährt der freiwillige Rotkreuz-Fahrer jeden Montag ein siebenjähriges, krankes Mädchen in die Therapie. Das Mädchen ist nicht seine erste Kundin an diesem Tag. Bereits am frühen Morgen hat der engagierte Freiwillige den sechsjährigen Leonardo begleitet. Der Junge hat eine seltene Krankheit, die ihm das Atmen und Essen erschwert und eine Betreuung rund um die Uhr nötig macht. Die Eltern des Jungen sind Werner Gassmann sehr dankbar für diese Entlastung.
Freiwilligenarbeit ist unbezahlbar
Das SRK Kanton Aargau und der FC Aarau schauen beide auf eine lange Vereinsgeschichte zurück. Zusammen sind sie 244 Jahre alt. Die wichtigste Gemeinsamkeit ist aber: Ohne ehrenamtlich und freiwillig Engagierte funktionieren sie nicht. Aus diesem Grund rufen die beiden Vereine im April gemeinsam zum Mithelfen beim Aargauer Roten Kreuz auf. Beim SRK Kanton Aargau begleiten die freiwilligen Helferinnen und Helfer Menschen mit Demenz, entlasten pflegende Angehörige, besuchen Menschen zu Hause, unterstützen den Rotkreuz-Notruf und vieles mehr. Beim FC Aarau befreien Freiwillige den Fussballplatz vom Schnee, leisten Betreuungsdienste an Heimspielen und übernehmen im Club täglich anfallende Aufgaben.
Freiwilligenarbeit macht glücklich
Vor vier Jahren wurde der ehemalige Maschinenbauer und Ingenieur Werner Gassmann pensioniert. Sein ganzes Berufsleben sei er viel unterwegs gewesen. «Für mich war klar, dass ich nicht von einem Tag auf den anderen nur zu Hause rumsitzen und Zeitung lesen will», erklärt er sein Engagement. Wie er auf das SRK Kanton Aargau gekommen ist, weiss er nicht mehr so genau. Jedenfalls hat er dann einfach mal die Hilfsorganisation angerufen und gefragt, was es für freiwillige Tätigkeiten gibt. Da er gerne Auto fährt, war ein passender Einsatz schnell gefunden. Und so begleitet Werner Gassmann seit vier Jahren für den Rotkreuz-Fahrdienst Klientinnen und Klienten zum Arzt oder in die Therapie. «Der schönste Dank ist ein Lächeln», beantwortet Werner Gassmann die Frage nach der Motivation für die Freiwilligenarbeit, «und die Freude, dass man jemandem wirklich geholfen hat.»