Bericht zum Inputabend in Menziken

Glatteisgefahr? Kein Problem - im Gegenteil!

Mittwoch in der Asylunterkunft Sternen in Menziken; Zeit für einen weiteren tollen Inputabend des Jugendrotkreuzes Kanton Aargau (JRK)! Pünktlich wie im Voraus abgemacht, traten die vier Freiwilligen vom JRK durch die Eingangstüre des Sternens. Über zehn Teilnehmer hatten sich bereits in der Halle versammelt. Jungs aus der Sternenunterkunft sowie ehemalige Bewohner begrüssten die Freiwilligen mit erwartungsvollem Lächeln.

Menziken, 23.01.2019

Von der Pünktlichkeit einmal abgesehen, war auch ihre Erscheinung anders als gewohnt: Ausser ihrer Nase und den Augen waren sie kaum zu erkennen. Die Jungs waren dick eingepackt in ihre Winterjacken und trugen fest zugeschnürte Schuhe. Mit Mützen und Handschuhen ausgerüstet, waren sie gegen die Kälte gewappnet. Gemeinsam machten wir uns auf den Weg zum Bahnhof in Reinach. «Wow, seit mehr als 23 Jahren laufe ich jeden Morgen an diesen Bahnhof, doch diesen Weg kenne ich gar nicht!» rief Scarlet, eine der Freiwilligen, erstaunt aus. Lachend stellte Omar, einer der teilnehmenden Jungs, fest, dass er sich mit den Strassen und vor allem den Abkürzungen in der Umgebung um einiges besser auskannte als die einheimischen Freiwilligen. Warten am Bahnhof? Diese Situation schien den Jungs ziemlich fremd zu sein, gewöhnlich schafften sie es in einem früh eingesetzten Sprint und gerade auf den letzten Drücker auf den Zug, um in die Schule nach Aarau zu kommen.

So kam die Gruppe fröhlich plaudernd bei der Eishalle in Reinach an. Nachdem jeder sich im Klaren über seine Schuhgrösse war, wurden die Schlittschuhe zugebunden. Teilnehmer und Freiwillige staksten aufs Eis zu. Auf «Achtung, fertig, los» betraten sie die gefrorene Wasserfläche, wobei die Ersten bereits in die Horizontale befördert wurden. Für die meisten der Jungs war es das erste Mal auf einer Schlittschuhbahn. Umfallen und aufstehen, so ging das im Minutentakt und stets mit einem breiten Lachen im Gesicht. Es war ein Riesenspass! Bei Brems- oder Aufstehschwierigkeiten wurde jedem eine helfende Hand ausgestreckt und sich aufgeholfen. Wenn man dabei selbst auf dem Eis landete, war die Freude umso grösser. Mohamed, einer der Teilnehmenden, entdeckte die perfekte Lösungsstrategie: Nach dem Umfallen, direkt in die Liegestützeposition und einige Push-Ups machen. «Umgefallen? Nein, nein, das ist Fitness!» meinte er verschmitzt.

Als nach kurzem Einfahren die Beine etwas weniger wackelig waren, kamen die Spiele zum Zug. Stets anspruchsvoller werdend, waren nach dem Bananen-Fangis und der Chappe-Stafette alle dazu in der Lage, ohne Umfallen bei der Polonaise, mehr rutschend als tanzend, mitzumachen. Doch dann begab sich auch ein anderer Besucher auf die Eisbahn: Die Eisputzmaschine sorgte dafür, dass alle blitzschnell in der Garderobe landeten und sich ans Entknüpfen ziemlich kreativer Knoten ihrer Schlittschuhe machten.

Dass im Ganzen gesehen mehr Zeit liegend oder sitzend, und weniger stehend auf dem Eis verbracht wurde, zeigt Verbesserungspotenzial. Die Jungs können es kaum erwarten, ein nächstes Mal schlittschuhfahren zu gehen.

Beitrag von Pascalle Wassink