«Gewünschte Wirkung entfaltet»

Seit einem Jahr unterstützt die Badener Koordinationsstelle für Freiwilligenarbeit im Asylbereich Einzelpersonen und Organisationen beim Engagement für Geflüchtete. Die Steuergruppe liess das Erreichte Revue passieren.
Günstige Kleider und kompetente Beratung: Sandra-Anne Göbelbecker (rechts im Bild) erklärt den Mitgliedern der Steuergruppe das Angebot des Drehpunkts in Baden.
Gestalten das Asylwesen in der Region: (v.l.n.r.) Silvana Lindt (Leiterin Koordinationsstelle), Jelena Lolic (Leiterin Sozialdienst Neuenhof), Regula Kiechle und Chantale Bürli (Aargauer Rotes Kreuz), Andreas Ruf (Amt für Migration und Integration) und Markus Haas (Gemeinderat Wettingen) im Drehpunkt in Baden.

Baden, 6.6.2019

Zwischen kunterbunten Kleidern diskutieren am Dienstagmittag Vertreterinnen und Vertreter der Gemeinden Wettingen, Neuenhof, Untersiggenthal, des Schweizerischen Roten Kreuzes (SRK) Kanton Aargau und des kantonalen Amts für Migration und Integration über neue Entwicklungen und Projektideen im Asylwesen. Und davon gibt es einige.

Anfragen und Austausch verdoppelt

«Im letzten Jahr haben sich die Anfragen von Gemeinden und Behörden verdoppelt und der Austausch mit Freiwilligengruppen verdreifacht», berichtet Silvana Lindt vom Aargauer Roten Kreuz. Seit der Regierungsrat 2017 im ganzen Kanton sieben, von Swisslos finanzierte Koordinationsstellen für Freiwilligenarbeit im Asylwesen kreiert hat, ist sie für die Beratung und Vermittlung von Freiwilligen und Organisationen in der Region Baden zuständig. In dieser Funktion organisiert sie jährlich auch zwei Treffen mit Kantons- und Gemeindevertretern.

«Die Entwicklung zeigt, dass die Koordinationsstellen die gewünschte Wirkung als Drehscheiben entfalten», bilanziert Andreas Ruf vom kantonalen Amt für Integration und Migration, welches die Stellen beaufsichtigt. Insgesamt haben sich 2018 in Baden, Wettingen, Neuenhof, Ober- und Untersiggenthal 437 Freiwillige in 42 Projekten engagiert.

Räume, Kleider und Freiwillige gesucht

Eines dieser Projekte ist der Drehpunkt in Baden, den die Sitzungsteilnehmenden an diesem Mittag besuchen. «In unserem Kleiderschrank können geflüchtete Menschen zu günstigen Preisen Secondhandware einkaufen oder sich in unserem Sitzungszimmer beraten lassen», erklärt Sandra-Anne Göbelbecker, Geschäftsstellenleiterin des Vereins Netzwerk Asyl Aargau (VNAA). Auch Einheimische und Vereine seien willkommen, betont sie, sei es zum Einkaufen, Mithelfen oder zur Mitnutzung der Räume.

«Das ist gut zu wissen, denn solche Lokalitäten sind in der Region ein rares Gut», meint der Wettinger Gemeinderat Markus Haas, der zusammen mit dem SRK Kanton Aargau und dem VNAA gerade dabei ist eine Velowerkstatt von und für Geflüchtete ins Leben zu rufen. Den Bedarf an Räumlichkeiten bestätigt auch Lindt und ergänzt: «Nebst freien Räumen suchen wir im Moment vor allem Männerkleider der Grösse S und M, Freiwillige für Kinderbetreuung und für ein Gartenprojekt».