Aarau, 22. März 2023
Am 21. März 2023 luden das Aargauer Rote Kreuz und der Entlastungsdienst Schweiz, Aargau-Solothurn die Grossrätinnen und Grossräte sowie die Regierungsräte zu einem informativen Stehlunch ein. Thema der Veranstaltung war die Entlastung von pflegenden und betreuenden Angehörigen. Das Aargauer Rote Kreuz und der Entlastungsdienst Schweiz, Aargau-Solothurn fordern, dass die Gesellschaft die betreuenden Angehörigen nicht allein lässt. Bezahlbare Betreuung zu Hause soll gesetzlich verankert werden. Eine Chance dazu erhalten die Politikerinnen und Politiker in der Gesundheitspolitischen Gesamtplanung 2030 (GGpl), die zurzeit überarbeitet wird.
Dauerbelastung führt häufig zu gesundheitlichen Problemen
«Wir vermissen im vorliegenden Entwurf der GGpl eine vertiefte, realitätsbezogene Auseinandersetzung mit dem Thema Betreuung zu Hause», so Anja Gestmann, Geschäftsleiterin beim Entlastungsdienst Schweiz, Aargau-Solothurn. Der Anspruch und die Finanzierung von Pflegeleistungen sind heute klar definiert. Dies ist auch für Betreuungsleistungen notwendig. Betreuungsleistungen werden nicht durch das Krankenversicherungsgesetz gedeckt. Dadurch können sich viele Angehörige, die in ihrer Betreuungsaufgabe entlastet werden müssten, keine Entlastung leisten. Regula Kiechle, Geschäftsführerin beim Aargauer Roten Kreuz, stellt klar: «Oft leisten Angehörige Betreuungsarbeit, bis sie selbst ernstliche gesundheitliche Beschwerden haben aufgrund der Dauerbelastung. Das darf nicht sein!»
Eine Gesundheitspolitische Gesamtplanung darf die Betreuungsthematik nicht ausklammern. Betreuungsleistungen haben eine hohe präventive Wirkung und ermöglichen eingeschränkten und älteren Menschen ein längeres und gesunderes Leben zuhause und verzögern einen letztlich teureren Heimeintritt.
