Aargauer Superhelden gesucht

Rotkreuzgründer Henry Dunant würde heuer seinen 190. Geburtstag feiern. In der Woche des Weltrotkreuztages suchte das Aargauer Rote Kreuz nach seinen Nachfolgern im Aargau.
Kreative Dankesbotschaften: Auch am geschäftigen Bahnhof Aarau nehmen sich die Passanten Zeit, ihren Superhelden kreative Dankeskarten zu schicken.

Aarau, 08.05.2018

1859 geriet der Genfer Geschäftsmann Henry Dunant in die Kriegswirren auf dem Schlachtfeld von Solferino. Ohne zu Zögern half er den verwundeten Soldaten aller Fronten und gründete später die internationale Rotkreuzbewegung. In der Woche vom 8. Mai, seinem Geburtstag und internationalen Weltrotkreuztag, bietet das Aargauer Rote Kreuz Aargauerinnen und Aargauern die Möglichkeit, sich bei Mitmenschen zu bedanken, die, wie Dunant, freiwillig Hilfe leisten.

Dankbarkeit zeigen, aber wie?

«Es ist wichtig, den guten Leute in seinem Leben, hin und wieder zu danken», findet Trudy Lüthy, die gerade eine Karte an ihre Aargauer Superheldin schreibt. «Im Alltag kommt das leider oft zu kurz oder es fehlt die passende Gelegenheit», weiss Regula Kiechle, Geschäftsführerin des Schweizerischen Roten Kreuzes (SRK) Kanton Aargau. Ihre Organisation verteilt am Weltrotkreuztag in Baden, Aarau, Frick und Bremgarten deshalb Postkarten, mit denen sich die Passanten bei ihren persönlichen Superhelden bedanken können.

Lüthy ist eine von über 160 Personen, die diese Möglichkeit nutzen und spontan jemandem eine Dankesbotschaft schicken. «Vielen Dank, dass du immer auf unser Haus, den Garten und die Katze aufpasst», steht auf ihrer Karte an die hilfsbereite Nachbarin. Weitere 53 Personen generieren über die Webseite des Aargauer Roten Kreuzes eine Karte für ihre Aargauer Henriette oder ihren Aargauer Henry. Zusammen mit den analogen Postkarten werden sie vom SRK Kanton Aargau frankiert und an die Superhelden weitergeleitet, wobei die Adresse nicht weiterverwendet wird.

Kleine Gesten, grosse Wirkung

«Mit der Aktion wollen wir auf die vielen kleinen, freiwilligen Gesten im Alltag aufmerksam machen, die das Zusammenleben prägen», betont Kiechle. Einer älteren Person über die Strasse helfen, dem Nachbarsjungen Nachhilfeunterricht geben, solches Engagement sei wichtig für den Zusammenhalt der Bevölkerung. «Diesen freiwilligen Helden in unserem Alltag wollen wir zu mehr Anerkennung verhelfen.»