Aargauer Rotkreuzpreis für „Musikalisches Fenster“

Konzerte auf der Palliativstation. Für dieses wagemutige Engagement erhalten Musiker Stefan Müller und das Palliativteam des Kantonsspitals Baden den Rotkreuzpreis.
Die Gewinner: Musiker Stefan Müller (am Spinett) durfte nach seinem Auftritt mit Kollege Martin Pirktl (Gitarre), Palliativmedizinerin Priska Bützberger und Spitalseelsorgerin Karin Klemm den diesjährigen Rotkreuzpreis entgegennehmen.

Dättwil.- «Sie geben den Leuten auf ihrer letzten Station im Leben Medizin für die Seele und den Geist», kündigt Vorstandsmitglied Otto Zimmermann im Restaurant Foodorama in Dättwil die Gewinner des diesjährigen Rotkreuzpreises an. Gemeint sind die Initianten der Konzertreihe «Musikalisches Fenster».

Musikalische Medizin

Seit 2015 organisieren der Musiklehrer und Pianist Stefan Müller und das Palliativteam des Kantonsspitals Baden einmal im Monat ein Konzert auf dem Gang der Palliativstation. «Ich wollte die Musik zu den Menschen bringen, die selbst nicht mehr an ein Konzert gehen können», erklärt Ideengeber Müller sein Engagement. Kräftig unterstützt wird er dabei von Spitalseelsorgerin Karin Klemm und Palliativärztin Priska Bützberger. «Die Patienten sind bei diesen Konzerten für einmal einfach nur Menschen und können die Musik geniessen», erzählt Bützberger bei der Preisübergabe. Das Preisgeld wollen die Gewinner für weitere musikalische Fenster einsetzen.

Neu im Vorstand

Nebst den Gewinnern des Rotkreuzpreises erhalten an diesem Abend auch die neuen Vorstandsmitglieder einen warmen Applaus. Einstimmig werden Anna Regula Spillmann (ehemalige Facility Managerin und Pflegerin), Monya Todesco (Chefärztin Geburtshilfe am Kantonsspital Aarau) und Anabel Marques (Programmkoordinatorin bei Unicef, Vertreterin Jugendrotkreuz) in den Vorstand gewählt. Nach dem Austritt der langjährigen Vorstandsmitglieder Walter Vogt und Chantale Bürli ist der Vorstand somit wieder vollständig. Der ebenfalls einstimmig wiedergewählte Präsident Hans Rösch bedankt sich beim Vorstand und den rund 900 Freiwilligen für ihr unbezahlbares Engagement und freut sich ob dem erfreulichen Betriebsergebnis vom letzten Jahr.

Nachhilfe für Chancengleichheit

Nach den Betriebszahlen geht es weiter mit arabischen Zahlen. Das Jugendrotkreuz präsentiert sein Nachhilfeangebot und lässt die rund 110 Anwesenden Rechenaufgaben auf Arabisch lösen. «Für Kinder mit einer fremden Muttersprache ist es nicht immer einfach dem Schulstoff zu folgen und viele Eltern können sich private Nachhilfe nicht leisten», erklärt Judith Roos dem Publikum. Als Freiwillige unterstützt sie jede Woche ein Kind aus einer benachteiligten Familie bei den Hausaufgaben und engagiert sich so für Chancengleichheit.